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Die Maschen der "Börsen-Gurus"

Der Markt ist voll von sogenannten “Börsen-Gurus”, Finfluencern etc. Wem kann am glauben?


06.12.2023


Der Mensch ist dankbar für klare Orientierung, und wenn es um Kapitalmarktgeschäfte geht, steht eine Vielzahl von Experten mit teils schmissigen Prognosen bereit. Doch wem kann und soll man glauben?


Der Professor für Volkswirtschaftslehre Hanno Beck von der Hochschule Pforzheim warnt in einem aktuellen Interview mit dem Fachmagazin procontra vor selbst ernannten „Börsen-Gurus“, die nach seiner Beobachtung einige Standardtricks anwenden. Beispiele:

Nostradamus-Methode: Der vermeintliche Börsenexperte nennt laut Beck „entweder Zeit oder Kursziel, aber nicht beides. Damit erfüllt sich die Prophezeiung irgendwann schon". 

Mexikanischer Scharfschütze: Der Experte verbreitet zahlreiche verschiedene Prognosen und sorgt dann dafür, dass sich die Öffentlichkeit im Nachhinein nur an die zutreffenden erinnert. 

Weiterhin verbreitet ist die Formulierung von Hypothesen, die sich nicht widerlegen lassen, zum Beispiel dass das Finanzsystem auf der Intensivstation liege. „Warnungen vor Weltuntergängen verkaufen sich immer gut“, so Beck. 

Oftmals würden solche Szenarien um einen wahren Kern herum gestrickt. Medial verkaufe sich so etwas besser als nüchterne, differenzierte Analysen – die aber nötig seien, „weil es keine einfachen Antworten und Rezepte für eine komplexe Welt gibt“.


Quellennachweis Foto:
Adobe Stock 40920914, Fotolia 64513181

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